Mercedes erhöht auf 9-Gänge

Traditionell entwickelt und fertigt Mercedes-Benz die Automatikgetriebe für die eigene Modellpalette, anders als viele Mitbewerber, selbst. Was Vorteile im Bereich Abstimmung (u.a. mit den Motoren) und vor allem viel spezielles und eigenes Know-How verspricht, hat aber auch Nachteile. So muss jede Getriebe-Entwicklung über die eigene Modell-Palette amortisiert werden. Was zugleich bedeutet: Bevor neue Getriebe-Varianten auf den Markt kommen, muss eine gewisse Stückzahl erreicht werden.

So gibt es vom Getriebe-Spezialisten ZF schon länger eine sehr moderne 8-Gang-Automatik die wiederum von vielen Premium-Herstellern verwendet wird. Wie angenehm diese Schaltbox arbeitet, habe ich erst die Tage im neuen Jeep Grand Cherokee erfahren.

9-Gänge im Mercedes-Benz E 350 BlueTec

Mercedes-Benz E 350 (W 212) 2012

Ab heute gibt es die E-Klasse mit dem 252 PS starken V6-Dieselmotor in Verbindung mit einem neu entwickelten 9-Gang Automatikgetriebe. Vorerst ist nur diese eine Motorisierung innerhalb der E-Klasse Baureihe mit der neu entwickelten 9G-Tronic Box erhältlich. Sowohl bei den Benzinern, als auch bei den Allradversionen greift Mercedes noch auf die bewährte 7G-Automatik zurück.

Natürlich darf davon ausgegangen werden, dass Mercedes-Benz die 7-Gang-Automatik sukzessive durch den 9-Gang Automaten ablöst. Und das nicht nur in der neuen E-Klasse. So dürfte die im kommenden Jahr erscheinende C-Klasse nur noch mit der neuen Neungang-Wandlerautomatik angeboten werden.

9-Gänge – Das Getriebe im Detail

Mehr Gänge bedeuten mehr “Gang-Spreizung”, also ein größeres Verhältnis in der Übersetzung zwischen dem ersten und dem letzten Gang. Das ist wie beim Fahrrad zu Hause. Mit einem 3-Gang Hollandrad tut man sich eben schwer gegen die 21 und mehr Gänge moderner Mountainbikes.

Mehr Gänge = Mehr Effizienz

Mit dem neuen 9-Gang Automatikgetriebe ist es nun möglich, mit nur 1.350 Umdrehungen eine Geschwindigkeit von 120 km/h zu fahren (E350 BluTec). Die so gesenkte Drehzahl sorgt nicht nur für eine Einsparung beim Verbrauch, sondern schont auch die Nerven der Umwelt. Weniger Drehzahl entspricht auch weniger Lautstärke.

Neben der gesteigerten Effizienz soll der Spaß jedoch nicht auf der Strecke bleiben. So hat die neue Neungang-Automatik nicht nur die Möglichkeit Start/Stopp für den Motorlauf in Serie umzusetzen, sondern auch einen S-Modus. S wie sport oder “Spontanität”.   Schnellere Gangwechsel und das überspringen von mehreren Gängen ist eine der Fähigkeiten der neuen 9g-Tronic.

1.000 Nm sind genug

Wie bisher hingegen: Bei 1.000 Nm Motordrehmoment ist Schluss. Was Tuner frustriert ist schlicht eine sinnvolle Grenze zwischen “Leistungsfähigkeit” und “Fertigungskosten” der Getriebebox. Um eine effiziente Automatikbox zu realisieren, hat Mercedes-Benz bei der Entwicklung des neuen Getriebes auf Leichtbau gesetzt. Während das Gehäuse für den Wandler aus Aluminium besteht, ist die restliche Schaltbox in eine Hülle aus einer leichten Magnesiumlegierung gepackt.

9-Gänge für ein Hallejuja

Wie sich die E-Klasse mit dem neuen Getriebe fährt, demnächst dann hier im Blog.

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