News: Markenausblick Mercedes – Vom „Jahr der SUVs“ zum „Jahr der Cabriolets“

Das immer noch boomende Segment der SUV hat Mercedes im vergangenen Jahr um nicht weniger als vier Modelle bereichert. Das GLE Coupé, der überarbeitete GLE, der GLC als Nachfolger des GLK und schließlich der modellgepflegte GL, der im Zuge der neuen Nomenklatur nun GLS heißt. Es wundert nicht, dass Konzernchef Dieter Zetsche das Jahr 2015 für die Marke Mercedes offiziell zum „Year of the SUV“ deklarierte. Die SUV-Familie der Stuttgarter umfasst mittlerweile sechs Baureihen mit insgesamt 37 Varianten und Motorisierungen. „Kein anderer Hersteller hat ein derart breit gefächertes Angebot im Programm“, meint Wolf-Dieter Kurz, Leiter Produktgruppe SUV und Sportscars. Mit ein Grund, warum Mercedes erneut ein Rekordjahr ausweisen kann. 2015 stieg der Absatz weltweit um über 13 Prozent auf mehr als 1,8 Millionen Fahrzeuge.

Die SUV-Parade allerdings neigt sich langsam dem Ende entgegen. Für dieses Jahr steht nur ein Modell auf der Agenda: das GLC Coupé, dessen Studie 2015 in Shanghai präsentiert wurde. Der „schräge Schwabe“ wird hauptsächlich gegen den BMW X4 positioniert und feiert als Serienversion auf der Auto Show in New York Ende März seine Premiere.

„2016 steht bei uns ganz im Zeichen der Dream Cars“, weiß Ola Källenius, Vorstand Vertrieb, und meint damit zwar auch die neue E-Klasse W 213, vor allem aber das zukünftige Portfolio der Cabriolets. Hier gilt ebenfalls: Weltweit existiert kein anderer Autobauer, der eine größere Palette an offenen Modellen in die Verkaufsräume stellen kann. „Während manch anderer sein Cabriolet-Angebot reduziert, erweitern wir unseres“, verspricht Mercedes-Designchef Gordon Wagener.

Der Modell-Spagat reicht dabei vom kleinen Smart Fortwo bis zur S-Klasse, die es nach 44 Jahren Pause wieder als offene Version gibt, intern A 217 genannt wird und auf dem Coupé basiert. Man will, so heißt es aus Stuttgart, damit nicht nur Kunden eine Alternative bieten, die sich gewöhnlich bei Rolls-Royce und Bentley umschauen, die Softtop-S-Klasse soll vielmehr auch zum weltweit meistverkauften Luxus-Cabriolet avancieren. Prognosen macht Mercedes prinzipiell nicht. Doch schon bei einem Anteil von fünf Prozent an der Baureihe wären es jährlich über 5.000 Einheiten, wovon der Großteil in Kalifornien unterwegs sein wird. Zum Vergleich: Bentley verkauft pro Jahr rund 2.000 Continental GT Cabriolets. Die Topversion der offenen S-Klasse liefert die Tuning-Tochter AMG als S 65 (630 PS und 1.000 Nm Drehmoment). Das Power-Cabrio wurde jüngst auf der Detroit Auto Show vorgestellt und geht Mitte des Jahres in den Handel. Preis: knapp eine viertel Million Euro.

Für Normalsterbliche fährt ab Spätsommer und ab etwa 40.000 Euro das viersitzige Cabrio der C-Klasse (intern A 205) vor. Premiere wird im März in Genf sein. Mercedes verspicht im geschlossenen Zustand eine Geräuschkulisse auf dem Niveau des Coupés. Die Luftfederung, bislang einzigartig in diesem Segment, soll Komfort weit über Klassendurchschnitt garantieren.

Schon im Frühjahr gehen die renovierten Zweisitzer SL und SLC (vormals SLK) in den Markt. Mit deren optischer Auffrischung, der besseren Ausstattung und den sparsameren Motoren will Mercedes versuchen, dem derzeit brachliegenden Roadster-Segment auf die Sprünge zu helfen. Eher die Aufgabe eines „Abstrahl-Effekts auf die Marke“ wird im November auf der Los Angeles Auto Show dem Mercedes-AMG GT Roadster zugedacht, dessen Technik weitestgehend der des Coupés entspricht.

Vervollständigen wird das Cabrio-Programm im nächsten Jahr die offene E-Klasse. Im Fond soll das intern A 238 genannte Modell sogar mehr Platz bieten als die S-Klasse. Gut möglich, dass im E-Klasse Cabriolet bereits die neuen modularen Dreiliter-Sechszylinder-Reihenmotoren (Diesel OM 656, Otto M 256) zum Einsatz kommen. Ebenso denkbar: Ein E 63 Cabriolet, angetrieben von einem unter AMG-Regie entwickelten Vierliter-V8-Biturbo mit rund 600 PS. Dieser intern M 176 bezeichnete Direkteinspritzer wird zukünftig auch die S-Klasse und das S-Klasse Coupé antreiben. Es ist das erste Mal, dass die Mutter einen Motor von der Tochter übernimmt.

Bleibt eigentlich nur noch die A-Klasse, die von den Produktstrategen ebenfalls eines aufs Dach bekommen wird. Schließlich hat die Konkurrenz aus Bayern hier längst entsprechende Modelle (Audi A3, BMW 2er) im Markt. Mercedes ließ ja bereits durchblicken, bei der nächsten Generation der MFA-Baureihe (ab 2018) mehr Derivate vom Band laufen lassen als derzeit. Dazu dürfte dann mit ziemlicher Sicherheit auch eine Open-Air-Version gehören.

Autor: Michael Specht/SP-X

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