News: Jaguar F-Type SVR – Die Raubkatze im Detail

Das Bessere ist des Guten Feind, das war schon immer so. Und da der Mensch immer mehr möchte, frei nach dem Motto “höher, schneller, weiter”, setzt Jaguar auch noch eins drauf und krönt die Spitze der F-Type-Varianten mit dem SVR. Alle Details, alle Leistungsdaten und die wichtigesten Features des sportlichen Coupés liegen nicht mehr im Verborgenen und wollen preisgegeben werden. Die Details zeigen die nächsten Zeilen.

Das Wichtigeste für den englischsprachigen Markt? Die dynamischste aller Raubkatzen knackt nun die 200-Meilen-Marke. Das entspricht 322 km/h als Höchstgeschwindigkeit und liegt damit genaus zwischen dem Porsche Turbo und dem Turbo S. Dort liegt auch die Leistung des Jaguar F-Type SVR: Der Brite holt 575 Kompressor-aufgeladene PS aus einem 5.0 V8. Das sind zwar “nur” 20 Pferde mehr, als der Jaguar F-Type R leistet, aber die 700 Nm Output wollen erstmal gebändigt werden. Dafür zuständig ist der Allradantrieb, der die Kraft zudem auf breite 20-Zoll-Räder wuchtet, sodass der Brite in 3,7 Sekunden die 100er-Marke knackt. Das ist allerdings langsamer als der Hauptkonkurrent: Der 911 Turbo benötigt exakt drei Sekunden, der S sogar nur 2,9. Da kann die Raubkatze mit dem V8 also noch nicht so ganz mithalten.

Wer außerdem wirklich die 200-Meilen-Marke überwinden will, hat nur eine Wahl: Man muss das Coupé wählen. Das Cabriolet ist acht Stundenkilometer langsamer, was im realen Leben aber wenig Praxis-Wert haben dürfte. Den Kraftschluss ermöglicht eine Acht-Stufen-Automatik, die von ZF stammt und ihre Aufgabe im F-Type R bereits sehr ordentlich macht. Bei all der Leistung soll der Kompressor-V8 im Drittelmix aber nicht mit überbordenden Trinksitten auffallen. Lediglich 11,3 Liter sollen durch die acht Brennräume fließen, was in der Realität, vor allem wenn man das Potenzial der 575 PS ausloten will, aber schwierig zu erreichen sein dürfte. Und mal ehrlich: Kauft man sich ein solches Auto, um auf den Benzinverbrauch zu achten? Da wir ohnehin schon bei nichtigen Werten sind: In den Kofferraum passen 408 Liter. Das ist mehr als in einen Standard-Golf-Kofferraum geht und sogar mehr als in den Kofferraum eines Skoda Yeti passt, der mit fünf Sitzen bestuhlt ist.

86. Geneva International Motor Show, 29.02.2016, Palexpo - Guido ten Brink / SB-Medien

Optisch geht der Jaguar F-Type SVR aufs Ganze: Riesige Lufteinlässe an der Front und optionale Carbon-Teile zählen noch zu den harmlosen Merkmalen. Der ultra-leichte Werkstoff findet sich an den Außenspiegeln, der Front-Spoilerlippe oder den Luftauslässen. Auffälliger als diese Teile ist aber der ausladende Heckspoiler. Hier geht dem Briten jegliches Understatement ab. Nicht, dass man bei einem der leistungsschwächeren Brüder davon reden könnte – immerhin kann die Katze auch mit dem V6-Motor brüllen, wie kaum ein Zweiter – aber mit dem Heckklappenspoiler pfeift Jaguar auf jede Zurückhaltung. Zudem ist die aerodynamische Hilfe ausfahrbar, was der Optik nicht gerade hilft. Eine Etage tiefer kauert, sofern man den Blick dahin schon schafft, ein Diffusor, der eine Titan-Auspuffanlage beherbergt.

Das alles hat natürlich seinen Preis: Für das Coupé werden mindestens 138.400 Euro fällig, das Cabrio wechselt für mindestens 145.400 Euro den Besitzer. Für sich genommen sind das stolze Summen, verglichen mit der anvisierten Konkurrenz geht der Jaguar F-Type SVR aber als wahres Schnäppchen durch. Ein Audi R8 V10 startet bei 165.000 Euro und ein Porsche Turbo kostet mindestens 174.669 Euro.

Alle Fotos: SB-Medien, Stefan Baldauf

 

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