Wann lohnt sich ein Plug-In Hybrid?

Der Outlander Plug-In Hybrid als Rechenbeispiel – wann lohnt sich der Plug-In Hybrid?

Diese Frage sollte man sich stellen, bevor man den Kaufvertrag unterschreibt. Zumindest wenn man hinterher nicht das Gefühl haben will, das falsche Auto gekauft zu haben oder schlecht beraten worden zu sein. Denn ein Plug-In Hybrid erfüllt ganz besondere Ansprüche, besondere Automobile-Wünsche und hat ein klar definiertes Betriebsfeld. Und nur in diesem lohnt er sich auch wirtschaftlich.

Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit ist das eine, der Umweltschutz das andere. Wer sich mit der Anschaffung eines Automobils mit alternativen Antrieb beschäftigt, der hat oftmals den Schutz der Umwelt im Hinterkopf. Ein Elektromobil ? Ökologisch sinnvoll und bei den lokalen CO2-Emissionen ein Vorbild. Aber aktuell nichts für die Langstrecke. Wer also kurze Strecke “grün” per Strom fahren will, dennoch auf die Reichweiten-Vorteile klassischer Automobile nicht verzichten will, der entscheidet sich sinnvollerweise für einen Plug-In Hybriden. Die beste Lösung aus Elektromobil und Benziner. Nicht oder sondern, und!

Die spitze Optimierung auf einen Idealfall macht jedoch die Bedarfsanalyse vor dem Kauf so wichtig. Es ist nicht mehr nur die Frage Benziner oder Diesel? Vielfahrer oder Wenigfahrer. Diese Frage konnte man sich leicht beantworten. Ab wann fährt man so viel, dass der häufig höhere Kaufpreis durch den günstigeren Spritverbrauch wieder eingefahren ist? Das war früher eine simple Rechenaufgabe. Jahreskilometer-Leistung, Spritverbrauch, Kraftstoffpreis – da war schnell ausgerechnet ab wann sich die höheren Anschaffungskosten für den Diesel rentieren.

Fahrbericht 76 mitsubishi outlander phev

Mit dem Plug-In Hybrid ist das nun ein wenig anders!

Nicht die Kilometerfahrleistung per Jahr, sondern das “wie” entscheidet.

Bei einem Plug-In Hybrid ist es nicht mehr die Frage, wie viele Kilometer man über das Jahr gefahren ist, sondern wie weit einen die jeweiligen Fahrten gebracht haben? Oder andersherum, wie lange waren die Strecken zwischen den Strom-Tankstellen?

Die Frage ist also nicht, ob Sie 10.000 oder 20.000 Kilometer im Jahr fahren, sondern wie Sie diese fahren. Wenn Sie jeden Tag 40 Kilometer zur Arbeit fahren und sowohl zu Hause als auch bei der Arbeitsstelle den PHEV laden können, dann brauchen Sie für diese Strecken überhaupt keine Benzinrechnung aufzumachen. Dann passt das eh, aber was passiert, wenn sich die Fahrstrecken ein wenig aufteilen? Mal 40, mal 100, mal 500 Kilometer?

Diese Rechnung ist nicht einfach. Denn die Variablen sind vielfältig. Wie entwickelt sich der Benzinpreis? Wie entwickelt sich der Dieselpreis? Was passiert mit dem Strompreis? Und dazu kommen die wichtigen Variablen in der Nutzung des Outlander PHEV.

Für eine Veranschaulichung der Faktoren habe ich eine Beispielrechnungen per Excel aufgemacht. Als Werte gelten die Daten, die wir in den letzten Monaten mit dem Outlander PHEV gesammelt haben, Schnittwerte zu den Kraftstoffpreisen und Fragen bei Bekannten zu deren täglichen Fahrgewohnheiten.

Und so zeigt sich folgendes Zahlenspiel:

Angenommen, man fährt täglich 40 Kilometer, um zur Arbeit zu kommen, nicht in der einfachen Strecke, sondern hin- und zurück. Das entspräche dem Fahrgewohnheiten meiner Frau und einiger meiner Nachbarn. Dann sind diese 40 km rein Batterie-elektrisch fahrbar. Kosten? Nur Strom. Hier haben wir einen kW/h Preis von 29ct angesetzt.

Zu dem täglichen Pendelverkehr kommen Ausflüge, Besuche bei Freunden, bei Verwandten. Einkäufe in der nächsten großen Stadt. Distanz? Jeweils 100 km. Der Outlander Plug-in Hybrid hat in diesem Szenario bei uns einen Verbrauch von 3.9 Liter auf 100 km etabliert. Zuzüglich den kW/h Betriebskosten. Geht man davon aus, 50 km in die nächste Stadt, 50 km zurück und geht man ferner davon aus, während des Einkaufs keine Lademöglichkeit zu haben, dann bleibt nach der Batterie-Ladung nur der Benziner. Kein Problem, aber er schlägt in die Eco-Bilanz. Für die erste Beispiel-Rechnung haben wir die Anzahl dieser Fahrten über das Jahr auf 22 Stück festgelegt.

Dazu kommen dann noch Fahrten, die sich über 500 km am Tag erstrecken. Also die klassische Fahrt in den Urlaub, zur entfernten Familie wo auch immerv oder zu Freunden, die man ewig nicht mehr gesehen hat.  Diese Fahrten haben wir mit 10 Stück im Jahr angesetzt.

Zieht man darunter den Strich, denkt man sich einen Benzinpreis von 1.55 Litern je Liter Benzin, nimmt die 13 kW/h je Grundladung zu 29 ct, so bleibt am Ende bei einer Jahresfahrleistung von 15.200 Kilometern ein Kostenfaktor von 0.11 cent je Kilometer. Ein vergleichbarer Outlander Diesel würde mit 10 cent zu Buche schlagen und ein Outlander Benziner mit 17 cent.

Variiert man nun ein paar Faktoren, dann verschiebt sich das Bild weiter zu Gunsten des Plug-In Hybriden.

Die gesamte Rechnung zeigt jedoch auch, dass man den Aufpreis des PHEV-Antriebes vor allem gegenüber einem Diesel nicht mehr herein fährt. Bleiben die ökologischen Vorteile.

Diese Liste kann man mit CO2-Werten aufbrezeln und je mehr man den Natur-Strom-Mix als Grundlage nimmt, desto weiter geht der PHEV in Führung. In die Gesamtbetrachtung muss man dann noch Steuer- und Versicherungskosten mit einbeziehen.

 

Am Ende bleibt die Frage: Was zählt für einen mehr? Der ct je Kilometer? Oder die Menge an eingesparten CO2?

 

Wir werden versuchen, einen derartigen Rechner als Online-Rechner zur Verfügung zu stellen … bleiben Sie also dran 🙂

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